In unserer Rubrik „Auf Empfehlung von…“ stellen euch Lehrer des FLG´s Bücher vor, die sie aus ganz verschiedenen Gründen klasse finden.
Alle Bücher findet ihr in der Regel in der FLG-Schulbibliothek. Also schaut vorbei und prüft, ob eure Lehrkraft auch bei der Buchauswahl Recht hat 😉
Titel: Der Name des Windes
Autor: Patrick Rothfuss
Genre: Fantasy
Wann haben Sie es gelesen? Vor etwa drei Jahren
Kurze Inhaltsangabe:
Erzählt wird die Geschichte von Kvothe, dem berühmtesten Magier seiner Zeit. Dies geschieht in einer rückblickenden Erzählung seines Lebens einem Chronisten gegenüber, der ihn irgendwo in der Provinz aufgespürt hat. Dort lebt Kvothe unter abgewandeltem Namen das Leben eines einfachen Gastwirtes, zurückgezogen und vielleicht auch auf der Flucht vor seiner Vergangenheit.
Warum empfehlen Sie es?
Die Kurzbeschreibung auf dem Umschlag und die Tatsache, dass dies der erste Band einer Trilogie ist, schreckten mich zuerst von diesem Buch ab. Es klang zu sehr nach einer weiteren Geschichte vom kleinen Unbekannten, der sich aufschwingt um groß und mächtig der Finsternis entgegen zu treten. Aber weder das eine, noch das andere ist in „Der Name des Windes“ tatsächlich der Fall. Erst im Laufe der Geschichte begreift man langsam, dass die beiden Superlative „berühmtester“ und „mächtigster“ keine Synonyme sind. Die Gestalten in diesem Buch sind allesamt sehr schlüssig dargestellt, haben und machen Fehler und können eben nicht mit dem Überblick eines allwissenden Erzählers handeln. Es gibt Magie in dieser Welt, aber nicht als Effekthascherei, sondern durchdacht und mit ihrer eigenen Mechanik, die Konsequenzen einfordert und bei weitem nicht alles ermöglicht. Sie hat also ihre festen Regeln, die sich in jener Lehrte Gelehrte erschließen und dieses Wissen an ihre Studenten weiter geben.
Das Buch vermittelt deutlich spürbar eine Welt mit Tiefe, die nicht nur so weit konstruiert wurde, um dünne Hülle für die Erzählung zu sein. Da steckt Tiefe dahinter, wie ich sie nur selten in Fantasieerzählungen angetroffen habe (Tolkien, Robin Hobb und vielleicht auch Anne Mccaffrey). Schwerpunkt liegt auf den Gründen für das Handeln der Figuren, weniger auf großen Effekten, woraus das Buch auch seine ganz eigene Spannung bezieht.
Der Name des Windes ist kein Buch für jüngere Leser, aber für am Genre Interessierte oder für Leser, die intensive Charaktere mit innerer Tiefe schätzen so ab Klasse 9-10 sicherlich eine lohnende Lektüre. Also auch eine Option für Leseratten, die von Fantasy sonst eher die Finger lassen.
Der zweite Teil ist inzwischen erschienen (von vielen Entschuldigungen des Autors auf zwei Bände verteilt, da einer einfach zu dick geworden wäre – man nimmt es ihm nach dem Lesen nicht übel). Der dritte Band ist meines Wissens leider immer noch in Arbeit (Martin Rothfuss nimmt sich sehr viel Zeit).
Lehrerliebling69;)
Geiles Buch und geiler Lehrer!