In unserer Rubrik „Auf Empfehlung von…“ stellen  euch Lehrer des FLG´s und andere wichtige Persönlichkeiten  Bücher vor, die sie aus ganz verschiedenen Gründen klasse finden.

Alle Bücher findet ihr in der Regel in der FLG-Schulbibliothek. Also schaut vorbei und prüft, ob eure Lehrkraft oder eurer Lieblingspromi auch bei der Buchauswahl Recht hat😉

Titel: Alle Toten fliegen hoch – Amerika

Autor: Joachim Meyerhoff           

Genre: All Age Buch / Jugendbuch

Wann haben Sie es gelesen?           Winterferien 2016/17

Kurze Inhaltsangabe:

Der Verfasser berichtet von seinem Jahr als Austauschschüler in den U.S.A. Es hat
ihn ins raue Laramie im tiefen Westen des Staates Michigan verschlagen und er muss sich erst mal an die Höhenluft, seine fundamentalistisch-fromme Gastfamilie und an seinen Widersacher gewöhnen, den gleichaltrigen Sohn dieser Familie, der ihn von Anfang an hasst. Joachims Traum ist es, in die Basketball-Mannschaft der Schule aufgenommen zu werden. Er vertraut dabei auf seine Körpergröße. Er überragte alle in seiner deutschen Schule. Aber hier in den U.S.A. sind die Bedingungen hart und seine Konkurrenten viel weiter als er.

Aber es geht in diesem Buch nicht nur um Sport.

Der Erzähler besucht ein Gefängnis und lernt dort einen Deutschen kennen, der in der Todeszelle sitzt und auf die Giftspritze wartet, und es entsteht ein emotionaler Briefwechsel zwischen den beiden.

Er betätigt sich als „Pferdeflüsterer“ und schafft es, das Vertrauen eines Pferdes zu gewinnen, das von allen als wild, aggressiv und unbezähmbar bezeichnet wird.

Und schließlich erlebt er seine ersten sexuellen Erfahrungen.

Unterbrochen wird sein Jahr durch die Meldung, dass sein älterer Bruder bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Er reist zurück nach Deutschland und erlebt bei seiner Rückkehr in die U.S.A. bizarre Einreisebeschränkungen und Desinfektions-Orgien, weil er vor dem Abflug auf einem Damm spazieren gegangen ist, und man im Flughafen in New York auf seiner Schuhsohle Schaf-Kot entdeckt hat.

Warum empfehlen Sie es?

Trotz des Titels, der sich auf den Tod des Bruders bezieht, ist es ein ungemein humorvolles Buch. Ich musste bei manchen Passagen laut lachen. Der Verfasser erzählt nicht kontinuierlich, sondern springt zeitlich hin und her, erzählt mit Wärme und Selbstironie von seiner Kindheit, den Konflikten mit seinen beiden größeren Brüdern, seiner ersten Freundin.

Joachim Meyerhoff ist Schauspieler am Burgtheater Wien. Anfangs hat er seine Kindheits- und Jugenderlebnisse in einem (vielfach mit Preisen bedachten) Solo-Programm auf der Bühne erzählt, bevor er beschloss, daraus ein Buch zu machen. Man merkt dem Erzählton der Geschichte an, dass sie zuerst mündlich, frei erzählt wurde. Man hört den Verfasser beim Lesen innerlich sprechen. Nach dem Erfolg dieses Buches hat er einen zweiten Band veröffentlicht „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“. Darin beschreibt er mit gleichem Witz und gleicher Erzählfreude seine Kindheit in einer psychiatrischen Klinik. Die er aber nicht als Patient erlebte, sondern als Sohn des Leiters der Anstalt, dessen Familienwohnung innerhalb des Psychiatrie-Geländes lag.